Alte neue Erkenntnis: Wer Ruhe
haben will muss sich antizyklisch verhalten und alles ist gut...!
Der Wind hat über Nacht eher
zugenommen und bereits vor dem Einschlafen habe ich mit dem Gedanken gespielt,
in der Achterkajüte zu nächtigen, weil in der Bugkajüte die Ankerkette knarzte
und die Wellen in den unterschiedlichsten Geräuschfacetten unaufhörlich an den
Bug schwappten.
Da Seeluft nicht nur hungrig, sondern auch müde macht, konnte der „Umzug“ ausbleiben und trotz des „Lärms“ bin ich selig entschlummert, nur gelegentlich unterbrochen von dem erträglichen Wechselspiel der Rückenschmerzen, die mir „Wind und Sonne auf nasser Haut“ beschert haben.
Da Seeluft nicht nur hungrig, sondern auch müde macht, konnte der „Umzug“ ausbleiben und trotz des „Lärms“ bin ich selig entschlummert, nur gelegentlich unterbrochen von dem erträglichen Wechselspiel der Rückenschmerzen, die mir „Wind und Sonne auf nasser Haut“ beschert haben.
Der Himmel ist heute
durchwachsen: Blaue Passagen wechseln sich mit heller und etwas dunklerer
Bewölkung ab und die Leistung von ELSE`s Solarmodul variiert zwischen 20 und
90 Watt. Durchgängig 90 Watt wären mir lieber, weil sich trotz des soliden,
gestrigen Ertrages das Ende der Batteriekapazität nährt: Das wird daran liegen,
dass meine Batterien seit der Tiefentladung durch den „Bootsspezialisten“ sicherlich
nicht mehr die gesamte Kapazität haben und zudem vor Fahrtbeginn sicherlich
nicht voll waren.
Vielmehr habe ich aber einen
relativ hohen „Ruhestromverbrauch“ des „Gehirns“ von ELSE in Verdacht: Beim
Einschalten der Hauptschalter geht ja die gesamte „Elektronik“ mit ihren
zahlreichen Relais, LED`s und „Mikroprofessoren“ in Betrieb und das macht sie
sicherlich nicht ohne ausgiebigen Stromverbrauch...
Nachmessen würde Klarheit
bringen, aber will ich es überhaupt wissen ? Zudem zehrt natürlich auch die
Ankerwache des GPS und das Ankerlicht an den Stromvorräten, der Kühlschrank ist
im Verbrauch schon etwas zurückgegangen, nachdem ich ihn von 5°C auf 7°C
hochgestellt habe.ELSE dreht sich im 3-Minuten-Takt um ca. 130° mit beachtlicher Geschwindigkeit hin und her, so dass man das gesamte Uferpanorama, ohne auch nur einmal den Kopf zu drehen, regelmäßig „abscannen“ kann.
Außer dreier Kühe, die regelmäßig
ihre Position verändern, ist allerdings nichts Bemerkenswertes zu beobachten.
Der Anker hält beruhigend: Bei
dem zunehmenden Wind hatte ich das nächtliche Piepen der Ankerwache erwartet,
aber offensichtlich sind 30 m Kette auf 3 m Wassertiefe gut geeignet, der ELSE auf dem krautigen Grund der Schlei ausreichend Halt zu geben. In der vorvergangenen Nacht hatte die Ankerwache einmal angesprochen und ich habe dann den "Überwachungsradius" von 0,01 NM auf 0,02 NM vergrößert, was sich auch schon in der Vergangenheit ein paar Mal als sinnvoll erwiesen hat. Danach war bis heute Ruhe !
Auf dem einige 100 m neben mir,
auch seit 3 Tagen, ankernden Segler tut sich nix, die Besatzung beschäftigt
sich offensichtlich ausschließlich mit Schlafen oder Schwimmen...!
Dafür ist eine andere
Segelschiffsbesatzung mitten im Fahrwasser damit beschäftigt, das beim Bergen
offensichtlich aus irgendwelchen Gründen ins Wasser gefallene Vorsegel aus
demselbigen herauszufischen (wie geht das denn ???), vielleicht waschen sie das
Vorsegel ja auch nur...!
Genug der „Spannerei“, ich werde
mich nun der mitgebrachten Arbeit widmen, damit der kommende Mittwoch nicht
gleich wieder mit den dann nur umhergereisten, aber nicht erledigten
Karteileichen beginnt...Nachtrag :
Zu früh gefreut:
Gerade noch habe ich über die
Haltekraft des Ankers „philosophiert“: Keine halbe Stunde später geht es nach fast drei Tagen sicherem Halt los:
Der Ankeralarm piept aufgeregt und der im GPS mitgezeichnete "Track" dokumentiert
den langsamen, aber stetigen Weg der ELSE auf das Ufer zu. So langsam ist die Bewegung überhaupt nicht, mittlerweile werde ich ansatzweise hektisch, weil die Wassertiefe immer weiter abnimmt und das baldige Erreichen der 1-m-Linie angezeigt wird.
Alarmmäßig Motor an, Badeleiter runter, Schwimmweste um (falls ich beim Ankermanöver reinfalle, möchte ich 1. nicht untergehen und 2. wieder an Bord kommen), Anker hoch, 200 m gegen den Wind vom Ufer weg, Anker runter, gesamte Kette rausgelassen und einen kräftigen Gasstoß rückwärts und augenscheinlich hält der Anker (bis zum nächsten Mal !).
Beiläufig habe ich wahrscheinlich
ein prähistorisches Unikat achtlos ins Wasser zurückgeworfen: Beim Lichten des
Ankers hing an diesem irgendetwas, was ich für einen großen Lehmklumpen hielt:
Beim Abstreifen des guten Stückes merkte ich, dass es offensichtlich ein nicht
auf natürliche Weise geformtes Stück Holz oder etwas anderes Wertvolles ist,
besser gesagt: war... Es ist nämlich einfach zurück ins Wasser geplumpst...!
Der erfreuliche Solarstrom, entspricht derzeit, am frühen Morgen, etwa 54 Watt...
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