Sonntag, 12. August 2012

"Einhand" und Perseus

Es gibt unbeschreibliche Simmungen, "Atmosphären", die zudem manchmal glücklicherweise zumindest scheinbar nicht enden wollen : gerade ist so eine, seit mindestens neun Stunden und sie wird wohl noch noch eine Weile anhalten :

Nach längerer staugeplagter Anreise von einem Termin in Oldenburg bin ich gestern gegen Spätnachmittag in Kappeln angekommen, um heute nach dem Einkaufen bei schönstem Wetter das erste Mal überhaupt mit der ELSE alleine, "Einhand" würde wohl der Segler sagen, loszufahren.

Weit ging die Reise nicht: Mein Plan war, nur bis kurz hinter Arnis zu fahren, um dort in einer mir schon von einer Schlauchboottour vor ein paar Jahren bekannter Bucht zu ankern. Um es kurz zu machen : der Plan ist voll aufgegangen :  Mehr geht nicht : ruhiges blaues Wasser, weit und breit kein Mensch, Sicht "von Pol zu Pol", Quellwölkchen am Horizont, Sonne über Sonne und Farben wie aus einem Urlaubsprospekt, unbeschreiblich !

Die Wellen glucksen gegen ELSES Rumpf, ab und zu fährt ein Segler vorbei und ich mache einfach gar nix ausser mich stundenlang sattsehen ohne das ich satt werde. Dafür sorgt gegen Abend eine Portion Currywurst aus der Dose - auch eine Premiere- und ein Salat. 

Das Licht wechselt ständig, langsam wird es dunkel, das Wasser wird spiegelglatt, so das ELSE wohl auch ohne Anker auf der Stelle bleiben würde !

Weit entfernt am Ufer vergnügen sich am Lagerfeuer ein paar Menschen am Ufer, einige von ihnen schwimmen, ein Mähdrescher mäht im Dunkeln vor sich hin, es riecht nach See, Schlick, Wiese und Kuh...Genau in der Reihenfolge !

Zwischenzeitlich ist es völlig dunkel, vor kurzem hat sich noch ein Segeler unter Positionslampen gaaanz langsam in die Bucht  geschlichen -man sieht die Hand vor Augen nicht mehr- um hier vor Anker zu nächtigen.

Dafür ist nun ein von Horizont zu Horizont spannender mondloser Sternenhimmel mit einer beeindruckenden Milchstraße zu sehen. Aus diesem Sternenhimmel "regnet" es unaufhörlich Sternschuppern, klein und flink, eher langsame mit großem Schweif der "nachglüht", mal hier, mal dort, meistens aber ausgehend vom Sternbild Perseus, darum heißen sie auch Perseiden...

Jedenfalls habe ich noch nie so viele auf einmal gesehen !

Der Mähdrescher ist schlafen gegangen...

Hier brennen ein paar Kerzen und ELSE`s mystisch wirkendes LED-Illuminationslicht und ihr Ankerlicht...

Strom gibt es genug, seitdem das Solarmodul angeschlossen ist. An diesem schönen Fleck werde ich noch bis Montag oder Dienstag bleiben und das Sattsehen morgen durch Schwimmen auflockern : Die Schlei hat 20° C !

Die Bilder zur Stimmung ! 

Nicht dabei : die Perseiden, die sieht meine Kamera nicht...







































Mondloser Sternenhimmel stimmt nicht mehr ganz : Zwischenzeitlich ist eine Mondsichel aufgegangen, schräg über ihr der zwischenzeitlich mehrfach motorisierte Mars, unter ihr das Ankerlicht meines -weit entfernten- Nachbarn :




Wie eingangs beschrieben : Die Stimmung nimmt kein Ende...!



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