Am vergangenen Montag Abend sind Alena und Mila von Hamburg mit einer kleinen mit nur etwa zehn Passagieren besetzten Dornier 328 nach Dresden gekommen. Da der Flughafen nicht weit weg vom "Yachthafen" ist, waren wir mit einem Taxi schnell zurück zur ELSE. Die Damen mussten sich einer kurzen Sicherheitseinweisung unterziehen ( Wer auf der Elbe über Bord geht, ist praktisch nicht mehr zurückzuholen und muß aus der Strömung an Land schwimmen und auf Abhohlung warten...!); danach haben die Mädchen die Achterkajüte bezogen und wir haben im Hinblick auf einen frühen Aufbruch ins Elbsandsteingebirge eher schnell Abendbrot gegessen und die Kojen aufgesucht.
Am Dienstag sind wir dann bei schönstem Wetter um acht Uhr losgefahren, haben mit offnen Mündern die vom Morgenlicht in Szene gesetzte Kulisse von Dresden passiert und sind damit auch dem Dampferverkehr der "Weissen Flotte" zuvorgekommen. Das erschien uns zweckmäßig, da uns die Dampfer von einheimischen Bootsfahrern als stur und bösartig beschrieben worden sind.
Wieder haben wir die sonnenüberflutete Elbe bei noch sicherem Wasserstand fast ganz für uns allein. Nach der Passage des direkt am Ufer stehenden Schlosses Pillnitz tauchen wir gegen zwölf Uhr ins das Elbsandsteingebirge ein, passieren Wehlen, die Bastei bei Rathen -eine imposante Felsformation- , die auf der Steuerbordseite liegende Festung Königstein, Bad Schandau und erreichen um 14:15 Uhr den "Yachtclub" Postelwitz. Spätestens seit Wehlen kann man sich ungläubig nicht satt sehen an der Kulisse des Gebirges und den Verlauf der Elbe durch selbiges. Mit trockenem Mund werden wir von einem Vereinsmitglied des Yachtclubs Postelwitz freundlich empfangen. ("Fühlt Euch wie zuhause...!")
Am im Strom liegenden Steg haben wir festgemacht und werden in die "Örtlichkeit", ein liebevoll hergerichtetes schwimmendes Clubhaus" eingewiesen. Günstige 10 € Liegegebühr, Euros für Getränke und duschen werden auf "Vertrauensbasis" in eine Kassette eingeworfen ! Nachdem wir "angekommen" sind, nimmt Mila ein Bad in der Elbe (von der Badeplattform aus, gesichert durch eine Leine) Dann machen wir uns auf nach Bad Schandau, was sich als schönes, überaus possierliches Städtchen präsentiert. Zuvor geniessen wir noch den grandiosen Blick über die Elbe von einer Aussichtsplattform aus, die wir mit einem Aufzug erreichen.
An den Steg zurückgekehrt, holt ein Vereinsmitglied die Mädchen zum Füttern : Ein im Hafen wohnendes, auf den Namen "Willi" hörendes Nutria hat Hunger und den müssen Alena und Mila mit Brötchen stillen ! Unglaublich !!
Eher spät brechen wir auf in einen uns empfohlenen "Berggasthof" ("Schrammsteinbaude..."), wo wir in "Gebirgsambiente" essen. Es ist schon fast dunkel als wir zurückkehren und den Blick elbabwärts auf Bad Schandau und das völlig ungewohnte bergige Elbufer genießen.
Am nächsten Morgen holt uns das vorhergesagte Regenwetter ein; Entgegen unserem ursprünglichen Vorhaben, wegen möglicherweise sinkender Wasserstände direkt nach Dresden zurückzufahren, folgen wir dem Rat eines Vereinsmitgliedes (und unserem inneren "Drang"...) und fahren weiter elbaufwärts Richtung Stromkilometer Null und nach Tschechien. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen des Regenwetters präsentiert sich die Elbe fast mystisch, die Berge wolkenverhangen, teils fjordähnlich, auch heute steht uns der Mund offen und mit den offnen Mündern erreichen wir um 13:40 auf der Backbordseite die tschechische Grenze. Bei mittlerweile üppigen Wassertiefen von z.T. über 6 Metern erreichen wir um 14:00 Uhr Stromkilometer Null und Tschechien auf beiden Seiten. Die tschechische Kilometrierung zeigt hier 730 km (bis zur Elbquelle) Nach einigen hundert Metern in Tschechien drehen wir um und machen uns auf den Rückweg nach Dresden.
Stromabwärts geht es bei fast halbierten Kraftsoffverbrauch fast doppelt so schnell "bergab", talwärts...! Irgendwo bei Sromkilometer 35 gibt`s noch mal eine Schrecksekunde mit Flachwasseralarm (0,9 Meter !), obwohl ich nicht ausserhalb der Fahrrinne fahre, sondern nach meiner Einschätzung mindestens an deren Rand, da ich gerade erst die dazugehörige grüne Tonne passiert habe ! Das ganze geht glimpflich aus, da ich bei der Einstellung des Tiefenmessers sicherheitshalber 30 Zentimeter dazugelogen habe...Aber knapp bzw. richtig flach war`s dennoch...!
In Dresden kommen nach Fahrt im Regen, die dennoch ihren Reiz hat, kurz vor sechs an "unserem" alten Liegeplatz an. Die nächsten zwei Tage haben wir uns für Dresden Zeit genommen und der Regen lässt den Pegel massiv steigen - mittlerweile um fast einen Meter !- und unserer Rückfahrt ist somit jedes Risiko bezüglich. zu geringer Wassertiefe genommen ! Auf dem Weg vom Hafen in die ziemlich unglaubliche Innenstadt von Dresden gibt es erfreulicherweise ca. vier öffentliche Mülleimer, so das sich unser Müllproblem relativiert hat....!
Dresden ist toll und einen eignen Post wert ! Morgen, Sonnabend, machen wir uns auf in das nur ca. 25 Stromkilometer entfernte Meißen auf. Dort werden wir nach telefonischer Nachfrage Platz für ELSE und uns finden. Die Kulisse von Meißen mit seiner Albrechtsburg hat uns schon auf der Hinfahrt begeistert und so werden wir in Meißen zwei Nächte bleiben....
Hier nun die Bilder zu unseren Eindrücken und Erlebnissen :
Die Mädels treffen ein...
Passage Dresden
Nochmal Dresden, auf Höhe "Brühl`sche Terassen "
Das "Blaue Wunder" in Sicht ...
Schloss Pillnitz
Beginn Sächsische Schweiz...
Berge !
Noch schnell am tschechischen Schubverband (links) vorbei, bevor es wieder eng wird ! (geschätzte Geschwindigkeit des Tschechen stromaufwärts : etwa 1 km/h, dabei Geräuschentwicklung einer Dampframme ! Auf dem Berg rechts im Hintergrund ist die Festung Königstein zu sehen (ins Bild klicken um zu vergrößern....)
Die "Schrammsteine" steuerbords, über der roten Tonne ist Postelwitz schon in Sicht...
ELSE in Postelwitz, Stromkilometer 8
Mila schwimmt mit Sicherungsleine im Strom hinter dem Schiff ! (Am Liegeplatz in Postelwitz)
Nutria "Willi" in Postelwitz !
Kurz vor der tschechischen Grenze....
Noch näher dran an Tschechien...
Tschechien steuerbords !
Nun gleich ganz in CZ...
Ganz in CZ, Ende der "deutschen" Elbe, Beginn der "tschechischen" Elbe !
"Dampferkontakt" auf dem Rückweg...
Auch auf dem Rückweg immer neue Elbeimpressionen !
Die Fahrt von Dresden durch die sächsische Schweiz an die tschechische Grenze und zurück war das unumstrittene "Highlight" unserer Fahrt. In der sächsischen Schweiz hätten wir uns noch Tage oder Wochen aufhalten können. Direkt von Postelwitz gibt es Busverbindungen nach Tschechien, unter anderem nach Prag (150 km). Auch die Schilderungen der Postelwitzer über die Elbe inn Tschechien, nach der erstenn Schleuse, und die Moldau bis Prag lassen Lust zum Weiterfahren aufkommen. Wasserstandsprobleme soll es dort nicht geben, uns wird von Wassertiefen bis 25 Meter berichtet, da die Tschechen das Wasser aufstauen, damit alles immer schön schiffbar bleibt. Bei Wassermangel in der Elbe bei Dresden und anstehendem "Elbe-Dampfer-Event" in Dresden soll Wasser erst nach Überweisung eines jeweils ansehnlichen Geldbetrages fließen...Soviel übereinstimmende böse Zungen kann es eigentlich gar nicht geben, es scheint was dran zu sein...
Leider läßt unsere Zeit keine Weiterreise zu, obwohl die rasant gestiegenen Pegel wohl auch die sichere Rückfahrt zuließen. So freuen wir uns auf die Ziele der Rückreise, Meißen in jedem Fall, Wittenberg, Magdeburg, gerne noch einmal Tangermünde, wir werden sehen....!
Post : MY.ELSE@kabelmail.de
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